Bis zum Start des Elektrobetriebes ist in den nächsten 14 Monaten zwar noch viel zu tun, der Teilabschnitt Traisen – Hainfeld erstrahlt aber schon in neuem Glanz und man hat ein Bild, wie sich die Traisentalbahn nach Abschluss der umfassenden Modernisierung und Elektrifizierung Ende 2027 als moderne, barrierefreie und umweltfreundliche Bahnverbindung im Herzen Niederösterreichs präsentieren wird.
Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG: Judith Engel, betont: „Die Modernisierung der Traisentalbahn ist ein wichtiger Meilenstein für die nachhaltige Mobilität in Niederösterreich. Mit der Elektrifizierung und dem barrierefreien Ausbau schaffen wir nicht nur eine moderne Infrastruktur, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Besonders freut mich, dass wir mit dem Einsatz von 100 % grünem Bahnstrom und modernen Elektrozügen die Lebensqualität für die Menschen entlang der Strecke deutlich verbessern – durch weniger Lärm, weniger Emissionen und mehr Komfort. Außerdem kommen im Zuge der Modernisierung der Traisentalbahn bis zu 1.200 Oberleitungsmaste aus Stahlbeton mit 30 Prozent recycelter Gesteinskörnung zum Einsatz – hier leisten wir Pionierarbeit hinsichtlich nachhaltigem Bahnbau.“
Niederösterreichs Verkehrslandesrat, LH-Stellvertreter Udo Landbauer: „Die Traisentalbahn ist eine essenzielle Lebensader für die gesamte Region – für Pendler, für Schüler und Familien, für alle, die auf eine verlässliche und moderne Bahnverbindung angewiesen sind. Mit der umfassenden Attraktivierung der Strecke brechen wir in eine neue Ära des Schienenverkehrs im Traisental auf und investieren damit gezielt in die Zukunft des ländlichen Raums. Kürzere Fahrzeiten und dichtere Takte sowie ein erleichterter Umstieg mit Hilfe neuer Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen verbessern die Lebensqualität unserer Landsleute erheblich – ein echter Gewinn für die Menschen und für den Standort Niederösterreich.“
Abschnitt Traisen – Hainfeld
Im Streckenabschnitt Traisen – Hainfeld sind die Maßnahmen bis auf wenige Restarbeiten erfolgreich umgesetzt. Dazu zählt der Neubau mehrerer Eisenbahnbrücken, unter anderem in Rohrbach an der Gölsen, Wiesenfeld-Schwarzenbach und Mühlbach. Ein zentrales Infrastrukturprojekt war die Errichtung des neuen Kreuzungsbahnhofs Bernreit, der künftig eine flexiblere Betriebsführung ermöglicht. Um das neue Fahrplankonzept realisieren zu können, wurden zudem Trassierungsanpassungen vorgenommen.
Parallel dazu erfolgte die Herstellung moderner Kabelwege sowie der Oberleitungsanlagen, die die Grundlage für den elektrischen Bahnbetrieb bilden. Auch die Streckenentwässerung wurde umfassend ertüchtigt, um die Infrastruktur langfristig zu sichern. Im Sinne der Verkehrssicherheit wurden mehrere Eisenbahnübergänge auf den neuesten technischen Stand gebracht oder vollständig aufgelassen. Ergänzend dazu entstanden neue Technikgebäude, darunter auch elektronische Stellwerke in Hainfeld und Bernreit, die den Betrieb künftig effizienter steuern.
Die Züge können seit dieser Woche wieder zwischen St. Pölten und Hainfeld verkehren, während im Bereich Traisen – Schrambach die Arbeiten im September begonnen haben und in diesem Abschnitt eine Streckensperre mit teilweisem Schienenersatz mit Bussen bis voraussichtlich 8. Juni 2026 erforderlich machen.
Abschnitt Traisen – Freiland
In den nächsten Monaten werden in Richtung Freiland zahlreiche Maßnahmen im Rahmen der Modernisierung der Traisentalbahn umgesetzt, um die Infrastruktur nachhaltig zu verbessern. So wird eine durchgehende Oberleitungsanlage von Traisen bis Schrambach errichtet, die den elektrischen Bahnbetrieb auf diesem Abschnitt ermöglichen wird. Ebenso erfolgt die umfassende Modernisierung des Bahnhofs Lilienfeld sowie der Haltestellen Marktl, Lilienfeld Krankenhaus und Schrambach. Dabei entstehen barrierefreie Bahnsteige und Zugänge, um den Fahrgastkomfort und die Zugänglichkeit für alle Reisenden deutlich zu erhöhen.
Neue Technikgebäude sowie moderne Warteunterstände werden errichtet, eine verbesserte Bahnsteigbeleuchtung und zeitgemäße Informationssysteme installiert. Auch die Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen werden ausgebaut, um den Umstieg auf die Bahn noch attraktiver zu gestalten. Im Bahnhof Lilienfeld wird zudem eine Verlängerung der Gleisnutzlängen vorgenommen, um den Anforderungen des neuen Fahrplankonzepts gerecht zu werden. Darüber hinaus werden Eisenbahnkreuzungen angepasst und die Trassierung optimiert, um künftig höhere Fahrgeschwindigkeiten zu ermöglichen. Abgerundet werden die Arbeiten durch die Erneuerung der Entwässerungsanlagen und Kabelwege, die zur langfristigen Betriebssicherheit beitragen werden.
Ein Gewinn für Umwelt und Region
Mit dem Umstieg auf 100 % sauberen Bahnstrom und dem Einsatz moderner Elektrozüge wird nicht nur der CO₂-Ausstoß reduziert, sondern auch die Lärmbelastung für Anrainer:innen gesenkt. Die Modernisierung schafft die Voraussetzungen für einen Halbstundentakt zu den Hauptverkehrszeiten – ein echter Mehrwert für Pendler:innen, Schüler:innen und die gesamte Region.
Vorteile:
- Umweltfreundlicher Elektro-Betrieb mit 100% grünem Bahnstrom
- Steigerung des Fahrgastkomforts durch Einsatz moderner, barrierefreier Fahrzeuge
- Angenehme Aufenthaltsqualität an neuen, modernen Bahnhöfen und Haltestellen
- Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen für einen einfachen und schnellen Umstieg auf die Bahn
- Schaffen eines Taktfahrplans mit Fahrplanverdichtung
- Verkürzung der Reisezeiten
- Reduktion der Lärmemissionen
- Erhöhung der Sicherheit auf Straße und Schiene durch weniger Eisenbahnkreuzungen bzw. modernere Sicherungsanlagen
Bauzeit: 2025 – 2027